21) Es ist nie zu spät, eine glückliche Kindheit gehabt zu haben
Lency Spezzano sagt: Es ist nie zu spät, eine glückliche Kindheit gehabt zu haben. - Wie geht das? Und was ist eine glückliche Kindheit? Was ist Glück?
Glück ist nichts, das Sie suchen können; es ist ein Ergebnis, ein Nebenprodukt..... Glück kommt ohne Einladung. - Krishnamurti
Das heisst jedoch nicht, dass wir nichts dazu beitragen können; wir sind durchaus verantwortlich dafür, dass wir glücklich werden. Glück kommt von alleine, wenn ihm nichts entgegen steht. Es liegt an uns, all das, was unser Glück verhindert, zu beseitigen. Was ist es, was unser Glück verhindert?
Solange Sie vor irgend etwas Angst haben, kann es kein Glück geben. Es kann kein Glück geben, solange Sie Angst vor Ihren Eltern oder Ihren Lehrern haben, oder Angst davor, Prüfungen nicht zu bestehen, keinen Fortschritt zu machen, dem Meister oder der Wahrheit nicht näher zu kommen, nicht anerkannt zu werden, nicht auf den Rücken geklopft zu werden. Aber wenn Sie wirklich vor gar nichts Angst haben, dann werden Sie feststellen, ... dass plötzlich etwas Seltsames geschieht: Uneingeladen, nicht erbeten, ohne danach geschaut zu haben, ist plötzlich das da, was man Liebe, Wahrheit, Glück nennen mag. - Jiddu Krishnamurti
Wir können also unser Glück einladen, indem wir Ängste in uns erkennen und uns davon befreien. Der erste Schritt besteht darin, Ängste zu erkennen, Ängste von heute und Ängste von damals. Sind die Ängste von damals erkannt, können wir dahin gehen und verstehen. Es ist wichtig alle Parteien zu verstehen, wirklich mit dem Herzen zu verstehen, die innere Bewegungsgründe eines jeden zu spüren. Wenn das Herz verstanden hat, wird es vergeben.
Das Herz will vergeben, wenn es verstanden hat.
In meiner Erfahrung bleiben zunächst die Gegebenheiten unserer Kindheit, wie sie waren. Aber die damit verbundene Schwingung ist veränderbar: aus Leid und Vorwurf wird Verständnis und oft Dankbarkeit und Liebe.
Die Kindheit lebt in uns in Gestalt von inneren Bildern, die tief in uns wirken. Wenn man diese inneren Bilder mit Techniken wie Hypnose löscht, bleibt deren (Aus-)Wirkung in uns erhalten. Verstehen wir aber, was sich damals abgespielt hat, dann sehen wir es mit neuen Augen, mit tieferem Wissen und mit offenerem Herzen; diese Bilder ändern sich, und die Liebe kann wieder fließen.
Dazu ist zunächst:
- - Verständnis erforderlich, dann
- - Vergebung für den anderen und
- - Selbstvergebung für die falsche Sicht und dafür, dass wir Mauern um uns herum errichtet haben, dafür, dass wir andere angeklagt, verurteilt und ihnen unsere Liebe entzogen haben.
Ich bin tatsächlich für jede Erfahrung dankbar; denn ohne sie wäre ich nicht diejenige, die ich heute bin: verglichen mit früher fühle ich mich heute innerlich weiter und viel mehr fähig, zu lieben und Liebe anzunehmen.
"Je größer die Katastrophen, desto größer die Wunder, die dadurch ermöglicht werden." (Leonard Shaw)
Dankbar für sexuellen Missbrauch? Da muss man Dankbarkeit in einem sehr weiten Sinne auffassen: Wenn wir aus der Situation etwas gelernt, sie integriert, eine Fähigkeit daraus entwickelt haben, die dann wichtig ist für den eigenen Weg (aus Wunden entstehen Wunder), dann beginnen wir, die eigene Vergangenheit anzunehmen, ihr zuzustimmen; Schmerz oder Vorwürfe haben keinen Platz mehr, weil wahre Vergebung geschieht (kein „ich verzeihe dir, vergesse aber nicht“).
Dann sind wir dankbar für das eigene Leben, und die Vergangenheit gehört dazu. Die Dankbarkeit hat hier die zarte Farbe der Annahme.
Mit der Zeit und angesichts der Zufriedenheit mit dem eigenen Leben im Hier und Jetzt verlieren negative Gegebenheiten aus der Kindheit an Bedeutung, sie verlieren an Fokus und ruhen irgendwo im Regal der Erinnerungen, ohne jegliche schwächende Einwirkung auf unser Leben.